Das Volk führt sich nicht selbst nach eigenem freien
Willen, wie die Demokratie verkündet. Es wird auch nicht nach dem Willen
eines einzelnen geführt, wie die Diktatur behauptet. Die Führung des
Volkes geschieht nach festen Gesetzen. Es handelt sich dabei aber nicht um Gesetze,
die von Menschen aufgestellt wurden.
Es gibt feste Normen, Naturgesetze des Lebens und Naturgesetze des Todes. Ein
Volk geht den Weg des Lebens oder des Todes, je nachdem es sich nach diesen
oder jenen Naturgesetzen richtet.
Es bleibt nur noch festzustellen: Wer ist es, der diese Gesetze versteht und
erfaßt? Die Masse? Ich glaube, damit mutet man ihr zuviel zu. Die breite
Masse versteht und erfaßt nicht einmal andere, viel einfachere Gesetze.
Ihr fällt die Erkenntnis dieser Gesetze nicht in den Schoß. Sie müssen
der Masse Tag und Nacht erklärt, sie müssen ihr unerbittlich eingehämmert
werden. Ja, die Masse muß sogar bestraft werden, damit sie die Gesetze
wirklich erfaßt und sich nach ihnen richtet.
Hier einige dringende, lebensnotwendige Gesetze, die das Volk schwer begreift:
Wenn im Hause eine ansteckende Krankheit ausgebrochen ist, muß der Kranke
isoliert und das ganze Haus desinfiziert werden. Ein Haus braucht Sonne, deshalb
müssen große Fenster eingesetzt werden. Oder: Wenn das Vieh ordentlich
gehalten und vernünftig ernährt wird, steigt auch seine Leistung usw.
Wenn die breite Masse nicht einmal diese einfachsten lebensnotwendigen Gesetze
einsieht oder sehr schwer erfaßt, wie soll sie nach den Lehren der Demokratie
sich selber führen und die schwersten Naturgesetze des Völkerlebens
erfassen? Wie soll sie diese feinsten und unfaßbarsten Normen menschlicher
Führung selbst meistern, Normen, die über sie und ihre alltäglichen
Lebensbedürfnisse hinweggreifen, Normen, die nicht unmittelbar auf sie
zugeschnitten sind, sondern die letzten Endes einer höheren Wirklichkeit
gelten: der ewigen Nation!
Wenn jemand Brot backen will, muß er es gelernt haben. Wenn jemand Schuhe
und Pflüge herstellen will, muß er es gelernt haben. Wenn ich Ackerbau
treiben, wenn ich Straßenbahnführer sein will, muß ich mich
darin ausgebildet haben. Und da soll es keiner besonderen Ausbildung und Fähigkeiten
bedürfen, um ein ganzes Volk zu führen? Zusammenfassung: Ein Volk
führt sich nicht selbst. Es wird geführt durch seine Besten, durch
seine Elite. Das heißt also, es wird geführt von den Menschen, die
aus ihm geboren wurden und Anlagen und Fähigkeiten besitzen.
So wie die Bienen ihre Königin heranziehen, so muß auch ein Volk
seine Führer, seine Elite, heranbilden. Und so wendet sich die Masse mit
ihren Nöten an diese ihre Elite, an die Führer des Staates.
Wer wählt nun aber diese Elite? Wird sie von der Masse gewählt? Für
jede Idee und für jeden Regierungskandidaten kann man Menschen ködern.
Man kann Stimmen erobern. Die Masse an sich ist launenhaft und unbeständig
in ihren Anschauungen und Meinungen. Seit dem Weltkrieg hat die gleiche Wählerschaft
der Reihe nach ihre Stimme den Averescanern, den Liberalen, der Nationalen Bauernpartei,
den Jorgisten und anderen gegeben. Jede dieser Parteien wurde zuerst in den
Himmel gehoben und nach einem Jahre angespien. Dadurch bekannte man eigentlich
nur den eigenen Fehler, den eigenen Irrtum und die eigene Unfähigkeit.
Der einzige Maßstab, mit dem man zur Wahl schritt, lautete: Versuchen
wir es jetzt auch einmal mit den anderen. Es wird also nicht aus einer genauen
Kenntnis der Lage und Umstände gewählt, sondern man überläßt
die Sache dem Zufall und wählt auf gut Glück.
Zwei Ideen stehen einander gegenüber: Die eine umfaßt die Wahrheit,
die andere aber umfaßt die Lüge. Nun soll die Wahrheit gefunden werden.
Die Wahrheit kann nicht auf beiden Seiten stehen. Nun geht man zur Wahl und
stimmt ab. Für die eine Idee werden 10000 Stimmen abgegeben, für die
andere Idee werden 10050 Stimmen abgegeben. Ist es denkbar, daß die fünfzig
Stimmen, die die zweite Idee mehr erhalten hat, darüber entscheiden, wo
die Wahrheit und wo die Lüge steht? Nimmermehr! Die Wahrheit kann nicht
durch Abstimmung ermittelt werden. Sie hängt weder von der Mehrheit noch
von der Minderheit ab. Die Wahrheit trägt ihre ewigen Gesetze in sich und
setzt sie gegen alle Mehrheitsbeschlüsse schließlich doch durch.
Man kann und darf es nicht der Mehrheit überlassen, diese ewige Wahrheit
zu finden. Genau so wie der geometrische Lehrsatz des Pythagoras nicht der breiten
Masse zur Abstimmung vorgelegt wurde, um die darin enthaltene Wahrheit zu bestätigen
oder vielleicht abzulehnen. Wenn der Chemiker Ammoniak herstellen will, wird
er sich nicht an die Masse wenden, um abstimmen zu lassen, wieviel Teile Wasserstoff
und wieviel Teile Stickstoff er braucht. Genau so wird auch ein Landwirt, der
Jahre hindurch die Landwirtschaft und ihre Gesetze studiert hat, sich nicht
an die breite Masse wenden und durch Abstimmung über den Wert seiner Erfahrungen
und Beobachtungen beschließen lassen.
Kann das Volk seine Führerschicht überhaupt selbst wählen? Weshalb
wählen sich die Soldaten nicht den besten General? Wenn die breite Masse
sich ihre Führerschicht, ihre Elite, selbst wählen soll, dann ist
es unumgänglich notwendig, daß sie die Gesetze, nach denen der Organismus
eines Volkes geführt werden muß, genau kennt. Und sie muß weiter
wissen, inwieweit die Kandidaten durch ihre Führereigenschaften und durch
ihr Wissen diese Gesetze beherrschen.
Nun liegt es aber auf der Hand, daß die breite Masse weder die Gesetze
noch auch die Kandidaten und ihre Fähigkeiten wirklich kennt und entsprechend
beurteilen kann. Deshalb sind wir der Meinung, daß eine Elite niemals
von der breiten Masse gewählt und bestätigt werden kann. Diese Führerschicht
wählen zu wollen, ist genau so, als ob man durch Abstimmung und Mehrheitsbeschluß
die Dichter und Schriftsteller, die Flieger und Athleten eines Volkes wählen
wollte.
Die Demokratie also, die auf dem Prinzip der Wahl beruht und die Meinung vertritt,
die Elite und Führerschicht eines Volkes könne durch allgemeine Abstimmung
festgestellt werden, begeht damit einen fundamentalen Fehler.
Von hier aus sind Unglück, Wirren und Elend der demokratischen Staaten
zu verstehen. Wir stehen hier an einem entscheidenden Punkt. Dieser erste grundsätzliche
Fehler in der gesamten demokratischen Auffassung des Volkerlebens erklärt
auch alle anderen Fehler. Wenn die breiten Volksmassen aufgerufen werden, ihre
Führerschicht zu wählen, dann sind sie nicht nur nicht imstande, diese
Elite festzustellen, sondern sie wählen mit ganz wenigen Ausnahmen alles
das zu ihren Führern, was unfähig und marktschreierisch ist, was in
diesem Volke schlecht und verdorben ist, sich aber mit hohlen Phrasen um so
mehr anpreisen kann.
Die Demokratie läßt eine wirkliche völkische Elite und Führerschicht
nicht zu. Die Demokratie wird zu "Führern" wählen: Menschen,
die keine Gewissensbisse, keine Moral haben. Sie wird die wählen, die am
meisten und besten zahlen, die also Meister in der Bestechung und Korruption
sind. Sie wird Taschenspieler, Scharlatane und Volksverhetzer wählen, die
bei dem Wettbewerb der Taschenspielerei, der Gauklerkunststücke und Volksverhetzung
während des Wahlkampfes am besten abschneiden.
Unter ihnen wird es vielleicht auch einige ernste Menschen, ernste Politiker
mit ehrlichem Wollen geben. Aber sie werden einfach an die Wand gedrückt
und müssen die Sklaven der anderen sein. Durch dieses System wird die wahre
Elite eines Volkes vernichtet und beseitigt. Denn sie lehnt es selbstverständlich
ab, in einem solch schmutzigen Wettkampf mitzutun. Sie wird sich angewidert
zurückziehen und im verborgenen bleiben.
Von hier aus aber ergeben sich tödliche Folgen für einen Staat. Wenn
ein Staat von einer solchen durch Abstimmung festgestellten Elite geführt
werden soll, die sich aus allen schlechten, unfähigen, ungesunden und verdorbenen
Elementen eines Volkes zusammensetzt, ist es dann verwunderlich, wenn dieser
Staat dem Ruin entgegeneilt?
Hier liegt doch die Wurzel für alle anderen Übel, als da sind: Unsittlichkeit,
Korruption und Zügellosigkeit im ganzen Lande, Raub und Diebstahl am Eigentum
des Staates, Ausbeutung der Bevölkerung bis aufs Blut, Armut und Elend
in den Häusern der Menschen, keine Verantwortung, kein Pflichtgefühl
bei den Beamten, Unordnung und Durcheinander im ganzen Lande, Überschwemmung
mit Fremden, mit Ausländern, mit Geld von hier und dort. Es ist wie bei
einem Kaufhaus, das zusammengebrochen ist und nun seine Waren zu Schleuderpreisen
hergibt, um sie loszuwerden. Das Land wird an den Meistbietenden vergeben. Man
versteigert: Wer gibt mehr? Bis zu diesem letzten und beschämenden Schacher
hat die Demokratie uns gebracht.
In Rumänien hat uns die Demokratie besonders seit dem Weltkriege durch
das obengeschilderte Wahlsystem eine rumänisch-jüdische "nationale
Elite" beschert. Als Grundlage dieser "Elite" gilt nicht die
Tapferkeit, nicht die Vaterlandsliebe, nicht das Opfer, sondern die Verschacherung
des Landes, die Befriedigung persönlicher Interessen, gelten Bereicherung
durch Ausbeutung und Raub, Gaunerei und Niedertracht, Vernichtung des Gegners
durch Intrigen und feiges Ränkeschmieden.
Wenn diese "nationale Elite" uns auch weiterhin führen soll,
dann wird sie den rumänischen Staat in kürzester Zeit in Grund und
Boden wirtschaften.
Das Problem, vor dem also heute letzten Endes das rumänische Volk steht,
heißt: Beseitigung der bisherigen demokratischen Führerschicht und
ihre Ersetzung durch eine wirkliche nationale Elite, die als Grundlage nicht
Volksverrat und Gaunerei hat, sondern: Tapferkeit, Einsatz- und Opferbereitschaft
für das Vaterland, Gerechtigkeit und Liebe zum Volk, Sauberkeit, Arbeit,
Ordnung, Zucht und Ehre!
Wer soll nun aber die Änderung durchführen? Wer soll die neue, die
wirkliche nationale Elite in ihre Aufgabe einsetzen und ihr die Bahn freimachen?
Ich antworte: Jeder kann das! Nur einer nicht: die breite Masse! Ich lasse jedes
andere System gelten, außer der "Demokratie". Denn ich sehe
mit eigenen Augen, daß sie mein Volk todsicher abwürgen würde.
Die neue rumänische Führerschicht und überhaupt jede Führerschicht
in der Welt muß als Grundlage das Prinzip der sozialen Auslese besitzen.
Diese Auslese muß also eine naturgegebene sein. Diese Auslese erfolgt
auf natürlichem Wege aus dem ganzen Volkskörper, also aus den großen
gesunden Massen des Bauerntums und der Arbeiterschaft, die unlöslich mit
der Scholle des Vaterlandes verbunden sind. Aus ihrer Mitte wächst eine
Schicht von Menschen hervor, die bestimmte Führereigenschaften mit sich
bringen und diese dann entsprechend weiter ausbilden und vertiefen. Diese Menschen
werden die nationale Elite, die Führerschicht des Volkes bilden. Und diese
allein sind berufen, ein Volk zu führen!
Wann kann und muß aber das Volk selbst befragt werden? Antwort: Immer
angesichts ernster Entschlüsse, die dem Volk große Verpflichtungen
auferlegen. Da soll das Volk selbst sprechen und zu Worte kommen. Es soll sich
entscheiden, ob es diesen bedeutenden Schritt tun will oder nicht. Ob es seelisch
darauf vorbereitet ist oder nicht. Es soll ihm der Weg gezeigt werden und das
Volk soll eine Antwort geben, ob es sich stark genug fühlt, ihn zu gehen.
Es soll über sein Schicksal selbst verfügen. Das heißt Volksbefragung.
Sie bedeutet aber nie und nimmer, daß das Volk sich seine Führerschicht
selbst nach Gutdünken wählt.
Ich wiederhole die gestellte Frage: Wer weist nun jedem innerhalb dieser Führerschicht
seinen bestimmten Platz zu? Wer mißt die Fähigkeiten eines jeden
einzelnen und wägt sie ab? Wer stellt diese Auslese fest und wer führt
die Mitglieder der neuen Elite in ihre Ämter ein?
Darauf antworte ich: die vorhergehende Führerschicht! Diese wählt
und ernennt nicht, sondern sie weist jedem neuen Führer nur den Platz zu,
der ihm auf Grund seiner Fähigkeiten und seines moralischen Wertes gebührt.
Diese Betrauung nimmt der oberste Führer der Elite vor und fragt dabei
seine Mitarbeiter um ihren Rat.
Die nationale Führerschicht muß also dafür Sorge tragen, daß
sie sich einen entsprechenden Erben und Nachfolger heranzieht, eine Führerschicht,
die bereit und fähig ist, sie zu ersetzen. Diese Erbfolge beruht aber nicht
auf dem Grundsatz der Erblichkeit, sondern lediglich auf dem Grundsatz der ständigen
sozialen Auslese, die mit unnachsichtiger, unerbittlicher Strenge durchgeführt
wird.
Das Prinzip der Erblichkeit der Führerstellung genügt noch nicht.
Durch das Prinzip der sozialen Auslese, die ständig neue Kräfte aus
den Tiefen der Nation heraufholt, bleibt die Führerschicht immer kräftig
und unverbraucht.
Es war ein großer geschichtlicher Fehler, daß dort, wo auf Grund
der sozialen Auslese eine Führerschicht herangereift, war, gerade diese
Führerschicht sehr bald das Prinzip, dem sie ihr Dasein verdankte, verließ
und an seine Stelle das Prinzip der Erblichkeit der Führerstellungen letzte.
Dadurch wurde ein ungerechtes System geheiligt und die Vorrechte der Geburt
statt die der Leistung in den Vordergrund gehoben.
Als ein Protest gegen diese Fehler entstand die Demokratie. Sie wollte eine
Verkommene und degenerierte Führerschicht beseitigen und die Vorrechte
der Geburt endgültig abschaffen.
Das Aufgeben des Prinzips der sozialen Auslese führte zu einer falschen
und degenerierten Elite. Diese degenerierte Führerschicht aber führte
zur Verirrung der Demokratie.
Das Prinzip der sozialen Auslese beseitigt sowohl das Prinzip der Wahl als auch
das Prinzip der Erblichkeit. Es ist unmöglich, daß diese Prinzipien
nebeneinander bestehen können. Eines schließt das andere aus. Entweder
es gibt ein bestimmtes Prinzip der sozialen Auslese, dann hat die Meinung und
Abstimmung der Menge nichts mehr zu bedeuten. Oder aber wir stimmen ab und wählen
unsere Vertreter, und dann ist es mit der natürlichen sozialen Auslese
zu Ende. Genau so im anderen Falle: wenn wir uns nach dem Prinzip der Natur,
der sozialen Auslese richten, dann hat das Prinzip der Erblichkeit nichts mehr
zu sagen. Diese beiden Prinzipien können unmöglich nebeneinanderstehen,
es sei denn, daß der körperliche Erbe den Gesetzen der natürlichen
sozialen Auslese entspricht.
Wenn aber eine Nation keine wahre Führerschicht besitzt, um nun die junge
heranwachsende Führerschicht in ihre Stellen einzusetzen, was dann? Ich
antworte mit einem einzigen Satz, der eine feste Wahrheit in sich schließt,
über die weiter nicht mehr zu diskutieren ist: "In diesem Falle wächst
diese junge Führerschicht heran aus dem Kampf mit den entarteten und degenerierten
bisherigen Volksführern. Und dies geschieht wieder auf Grund der natürlichen
sozialen Auslese."
Was hat also eine wahre Führerschicht zu tun? Wir fassen kurz zusammen:
a) Sie hat eine Nation nach den ewigen Lebensgesetzen eines Volkes zu führen.
b) Sie hat die Pflicht, für entsprechenden Nachwuchs zu sorgen. Dieser
Nachwuchs ergänzt sich aber nicht auf Grund der Erblichkeit der Führerstellung
vom Vater auf den Sohn, sondern dieser Nachwuchs ergänzt sich auf dem Wege
der natürlichen sozialen Auslese. Die jeweilige Führerschicht aber
kennt die Gesetze des Völkerlebens und kann also genau beurteilen, wieweit
die in Betracht kommenden Personen die entsprechenden Anlagen mitbringen und
diese Lebensgesetze beherrschen. Es ist hier genau so wie bei einem Gärtner.
Der Gärtner betreut seinen Garten und wird, bevor er stirbt, für einen
entsprechenden Nachfolger sorgen, der nach ihm seine Stelle ausfüllen kann.
Denn der Gärtner ist der einzige, der entscheiden kann, welcher von seinen
Gehilfen der fähigste ist, seinen Platz einzunehmen und sein Werk fortzuführen.
Und welches sind nun die Grundlagen, auf denen sich eine Führerschicht
aufbaut? Es sind diese:
a) Seelische Sauberkeit.
b) Schöpferische Leistungsfähigkeit und Arbeitskraft.
c) Tapferkeit.
d) Ein hartes spartanisches Leben, gestählt im ständigen Kampf mit
den Schwierigkeiten, die sich dem Volk auf seinem Lebensweg entgegenstellen.
e) Armut, das heißt freiwilliger Verzicht, sich irdische Güter zu
erwerben und an diesen zu hängen.
f) Glaube an Gott.
g) Liebe.
Ich wurde gefragt, ob unsere bisherige Tätigkeit in Richtung des orthodoxen
Glaubens liege. Ich antwortete: Wir machen einen großen Unterschied zwischen
unserer Lebensanschauung und derjenigen der christlichen Auffassung, die bedeutend
höher liegt als unsere. Sie erreicht das Vollkommene und Erhabene. Wir
können diese hohe Auffassung nicht erniedrigen, um unsere irdischen Taten
zu erklären. Wir sind aber durch unser ganzes Tun und Handeln mit all unseren
Gedanken darauf ausgerichtet. Wir ringen danach, uns zu ihr zu erheben, soweit
die Last der menschlichen Schuld es uns gestattet und soweit die Erbsünde,
die auf uns allen liegt, uns dies erlaubt. Es wird sich erst später zeigen,
wieweit wir mit unseren irdischen Kräften imstande waren, uns dieser ewigen,
übermenschlichen Lebenslinie zu nähern.
(Aus: Eiserne Garde, geschrieben im Jahre 1936, erste deutsche Ausgabe 1939, hier zitiert nach der 6. Auflage: München 1987)